Der größte Konkurrent des Tagesgeldes in Deutschland ist immer noch die Festgeldanlage. Doch wie sieht es mit den individuellen Vor- und Nachteilen dieser beiden Anlageformen aus? Dieser Frage möchten wir im Folgenden einmal nachgehen.
Die Namen verraten eigentlich schon alles: während der Anleger beim Tagesgeld werktäglich Zugriff auf sein Kapital hat und damit eine größtmögliche Flexibilität genießt, ist das Anlagekapital beim Festgeld für den im Vertrag vorgesehenen Zeitraum fest angelegt. Zwar hat der Anbieter auch hier die Möglichkeit, vorzeitig wieder an sein Kapital zu gelangen, jedoch ist dies meist nur unter erschwerten Bedingungen, beziehungsweise mit finanziellen Verlusten möglich. Hauptgrund dafür ist die so genannte Vorfälligkeitsentschädigung, die fast jeder Festgeld-Anbieter in seinen Verträgen verankert hat.
Was hat es damit genau auf sich?
Beim Festgeld rechnet der Anbieter fest mit dem Kapital des Anlegers und kann die gebotenen Zinssätze nur dann realisieren, wenn er über die gesamte Anlagedauer mit eben diesem Kapital wirtschaften kann. Kündigt der Kunde seine Kapitalanlage jedoch früher, gerät das System unter Umständen aus den Fugen. Um dieses Risiko abzufedern, muss der Kunde im Falle einer vorzeitigen Kündigung beziehungsweise Auflösung der Anlage eine Art „Strafe“ bezahlen. Diese wird als Vorfälligkeitsentschädigung bezeichnet. Wie hoch die Vorfälligkeitsentschädigung ausfällt, ist von Anbieter zu Anbieter unterschiedlich. Sie kann jedoch durchaus so bemessen sein, dass alle zuvor erwirtschafteten Gewinne damit zunichte gemacht werden, und der Anleger am Ende mit einem Verlust dasteht.
Daraus ergibt sich im Umkehrschluss auch der größte Vorteil der Tagesgeldanleihe. Der Anleger kann sein Kapital sinnvoll anlegen und es vermehren, ohne auf die Flexibilität und die Möglichkeit des täglichen Zugriffs verzichten zu müssen.
Sicherlich gibt es auch Produkte, die für eine Festgeldanlage und damit gegen das Tagesgeld sprechen. Insbesondere die gebotenen Zinssätze sind aufgrund der Planungssicherheit bei der Festgeldanlage meist ein ganzes Stück höher. Wenn der Kunde also sicher ist, für den anvisierten Zeitraum auf sein Kapital komplett verzichten zu können, kann er mit einer Festgeldanlage bessere Renditen erwirtschaften, als mit der flexibleren, aber für den Anbieter schlechter zu kalkulierenden Tagesgeldanlage.
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