News zur Börse, Geldanlage und Zinsen

2,75 % Zinsen auf das Tagesgeld? Vorsicht bei Lockangeboten

Sparer haben in den letzten Monaten viele Abstriche bei Tagesgeldangeboten hinnehmen müssen. Fast jeden Monat kamen neue Meldungen herein, dass wieder etliche Banken die Zinsen für Tagesgeldanlagen gesenkt haben. Teilweise gibt es mittlerweile sogar Anbieter, die überhaupt keine Zinsen mehr auf das Tagesgeld bezahlen. Und wenn doch, bewegen sich die Zinssätze oft deutlich unter einem Prozent. Findet der Interessent ein Tagesgeldkonto mit 1,3 bis 1,4 Prozent Zinsen, kann er bereits von einem guten Angebot sprechen.

Doch was ist das? Plötzlich kommen Kreditinstitute, die bieten einen Zinssatz von 2,75 Prozent per anno auf ein Tagesgeldkonto. Kann es dabei wirklich mit rechten Dingen zugehen?

Grundsätzlich gilt: Niemand hat etwas zu verschenken, schon gar keine Bank. Daher sind Angebote mit wesentlich höheren Zinssätzen als der momentane Durchschnitt immer mit irgendwelchen Haken versehen. Bleiben wir bei den im Beispiel angebotenen 2,75 Prozent Zinsen pro Jahr. Dieses Angebot wird momentan von einer Direktbank gemacht, es gilt allerdings nur für Neukunden, die innerhalb der letzten sechs Monate kein Konto bei der betreffenden Bank eröffnet haben.

Weiterhin gilt der Zinssatz von 2,75 Prozent nur innerhalb der ersten sechs Monate nach Kontoeröffnung. Danach gilt der reguläre Zinssatz, welcher momentan bei gerade einmal 0,5 Prozent per anno liegt. Genau diese Differenz ist es, bei der sich Interessenten fragen sollten, ob sich der Wechsel zu einem Konto, das mit einem hohen Zinssatz beworben wird, letztendlich lohnt. Das tut es in der Regel nur bei relativ hohen Anlagebeträgen, allerdings muss hierbei wiederum die zulässige Maximaleinlage beachtet werden.

Noch vorsichtiger sollten Interessenten sein, wenn Angebote mit hohen Zinsversprechen von ausländischen Kreditinstituten kommen. Hierbei ist oft die notwendige Einlagensicherung nicht oder nur in unzureichendem Maße gegeben, so dass es bei einer Pleite der Bank dazu kommen kann, dass der Anleger sein Kapital nicht oder nur noch teilweise zurückerhält.

August 2014