Schaut man sich die Entwicklung von Tagesgeldanlagen innerhalb der letzten Jahre an, so fällt die Prognose für das Tagesgeld im Jahr 2015 nicht besonders schwer: die Zinsen werden auch weiterhin sinken.
Doch halt: Bei vielen Anbietern liegen die Zinsen für Tagesgeldanlagen mittlerweile schon so niedrig, dass ein weiteres Absinken die gesamte Anlage unrentabel machen bzw. ad absurdum führen würde. Ist es also nicht langsam an der Zeit, dass die Zinsen für das Tagesgeld endlich mal wieder steigen müssten?
Experten sehen das Ganze eher pessimistisch. Zwar wird eine leichte Steigerung der Tagesgeldzinsen prognostiziert, wirklich berauschend wird diese aber nicht ausfallen. Die Obergrenze für den Zinssatz wird bei etwa 1,5 % p. a. liegen, höhere Zinsen wird es allenfalls als Lockangebot für Neukunden bzw. für einen begrenzten Zeitraum geben.
Auf welche Tatsachen stützt sich diese Prognose?
Die deflationären Tendenzen in der Eurozone halten weiterhin an, daher wird die Europäische Zentralbank (EZB) auch im kommenden Jahr alles dafür tun, die Zinsen und den Eurokurs niedrig zu halten. Wenn diese Voraussetzungen gegeben sind, werden sich die Zinsen für das Tagesgeld mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht nach oben entwickeln. Somit wird sich das derzeitige Niveau der Tagesgeldzinsen zumindest zu Anfang des Jahres 2015 nicht grundlegend ändern. Die Top-Anbieter liegen derzeit bei knapp unter 1,5 % p. a., ihre Angebote könnten lediglich um 0.1 Prozentpunkte steigen.
Für einen Aufschwung bei den Tagesgeldzinsen könnten jedoch einige russische Banken sorgen, gegen die die EZB Sanktionen aufgrund der Ukraine-Krise verhängt hat. Diese Kreditinstitute besitzen jedoch Niederlassungen in verschiedenen anderen europäischen Ländern (z. B. in Österreich), von wo aus sie mit höheren Zinssätzen als die vorhandenen Anbieter in den deutschen Markt einsteigen könnten. Bereits in diesem Jahr hat die Sberbank diesen Weg erfolgreich beschritten.
Dezember 2014
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