Wir schreiben das Jahr 2008, im September, genauer am 11. September, dem 7. Jahrestag nach dem Anschlag auf die Twin-Towers des World Trade Centers in New York, dröhnt es wieder in der Wallstreet. Doch diesmal klingelte es zuerst nur in den Ohren der Investmentbanker und Angestellten von Lehmann Brothers. Die Bank meldete Insolvenz an und damit begann eine finanzielle Talfahrt, die die ganze Welt mitriss. Auch der eigentlich sichere Hafen Tagesgeld wurde in Mitleidenschaft gezogen, Noch zehn Tage zuvor lagen die Durchschnitts-Zinsen für Tagesgeld bei einem Allzeithoch von 4,5 %. Ein halbes Jahr später waren es nur noch 1,5 %.
In den Jahren 2011 und 2012 gab es noch einmal einen kurzen Aufschwung für Tagesgeldzinsen, wobei diese knapp über die 2-%-Grenze kletterten. Dann aber setzte ein Abwärtstrend ein, der im Zuge der Nullzinspolitik der FED wie auch der EZB über 10 Jahre andauern sollte. Schon ab 2014 gaben die Banken bestenfalls noch 0,4 % Zinsen auf Tagesgeld. Ab 2020 waren es dann nur 0,01 %, was praktisch Null Prozent waren. Erst im November 2022 begannen die Zinsen für Tagesgeld langsam wieder zu steigen, nachdem FED und EZB zwecks Inflationsbekämpfung an der Zinsschraube drehten. Das waren und sind gute Nachrichten für Anleger, die endlich wieder auf sichere Weise Geld mit ihrem Geld verdienen können.
Als nun zum dritten Mal im Jahr 2023 die EZB am 14. September 2023 den Leitzins um 0,25 Prozentpunkte auf nun aktuell 4,5 % anhob, begann auch Tagesgeld sich wieder als attraktiv für Anleger zu beweisen.
Noch bewegen sich die Angebote für Tagesgeldanlagen bei den deutschen Banken unterhalb von 4 %, allerdings gibt es jetzt schon Ausreißer, die über die 4-Prozent-Hürde gesprungen sind. Diese Tagesgeld-Angebote sollten unbedingt genutzt werden, denn trotz Leitzinserhöhung werden die Tagesgeldzinsen in naher Zukunft wieder sinken und der Grund dafür ist die hohe Nachfrage. Kurz gesagt, bei den 4 % der Banken handelt es sich um Lockangebote zur Neukundenaquise. Doch es besteht für Anleger keine Gefahr. Alle 5 Banken, durchweg Direktbanken, die 4 % Zinsen anbieten, sind absolut seriös und die Geldanlage entsprechend abgesichert. Hier nun in Kurzform die Vorstellung dieser 5 Banken und ihr Tagesgeldangebot:
4,01 % auf Tagesgeld
Garantiert bis Ende des Jahres 2023
Keine Bindung an Girokonto oder Depot
Maximales Guthaben 250.000 Euro
Keine Mindesteinlage
Nur für Neukunden
Zinsausschüttung jährlich
Maximaler Auszahlungsbetrag pro Tag: 50.000 Euro
Einlagensicherung nach EU-Richtlinie bis 100.000 Euro
4,0 % auf Tagesgeld
Drei Monate garantiert
Eröffnung eines Online-Bankkontos notwendig
Maximales Guthaben 250.000 Euro
Keine Mindesteinlage
Nur für Neukunden
Zinsausschüttung monatlich
Maximaler Auszahlungsbetrag pro Tag: in Höhe der Einlage
Einlagensicherung nach EU-Richtlinie bis 100.000 Euro
4,0 % auf Tagesgeld
Garantiert bis Ende des Jahres 2023
Eröffnung eines Girokontos notwendig
Maximales Guthaben 100.000 Euro
Keine Mindesteinlage
Für Neu- und Bestandskunden
Zinsausschüttung monatlich
Maximaler Auszahlungsbetrag pro Tag: 50.000 Euro
Einlagensicherung nach EU-Richtlinie bis 100.000 Euro
4,0 % auf Tagesgeld
Garantiert bis drei Monate nach Kontoeröffnung
Eröffnung eines Cashkontos notwendig
Maximales Guthaben 100.000 Euro
Keine Mindesteinlage
Für Neukunden
Zinsausschüttung pro Quartal
Maximaler Auszahlungsbetrag pro Tag: In Höhe der Einlage
Einlagensicherung nach EU-Richtlinie bis 100.000 Euro
4,0 % auf Tagesgeld
Garantiert vom 2. Oktober bis 29. Dezember 2023
Eröffnung eines Tagesgeldkontos notwendig
Maximales Guthaben 500.000 Euro
Mindesteinlage 1000 Euro
Für Neu- und Bestandskunden
Zinsausschüttung jährlich
Maximaler Auszahlungsbetrag pro Tag: In Höhe der Einlage
Einlagensicherung nach EU-Richtlinie bis 100.000 Euro
Ob sich das Überspringen der 4-Prozent-Hürde aufgrund der kürzlichen Leitzinserhöhung auf andere Banken ausweiten wird und sich vielleicht sogar in 2024 manifestiert, ist eher unwahrscheinlich. Es geht den Banken darum, so viele Neukunden wie möglich zu binden, solange der wiedererstarkte Hype um das Tagesgeld anhält.
Auch wenn es keine 4 % sind, die an Zinsen auf das Guthaben des Tagesgeldkontos gezahlt werden, lohnt es sich trotzdem. Die Anlage ist fast wie Bargeld jederzeit verfügbar und unterliegt keinen Kursschwankungen. Über die gesetzliche Einlagensicherung sind Tagesgeldkonten auch vor dem Totalverlust abgesichert, sollte die jeweilige Bank Pleite gehen. Im Verhältnis zum Sparbuch, das aktuell mit nur etwa 0,25 % verzinst wird, ist das Tagesgeld der klare Sieger. Festgeld liegt momentan bei den Zinssätzen nur marginal über denen des Tagesgeldes, aber das Geld ist eben für die vorgesehene Laufzeit gebunden. Also hat auch hier das Tagesgeld die Nase vorn.
September 2023
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